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30.04.2024

Stadtregierung lässt Jahrhundertchance verstreichen

Das Quartier A hinter der Remise am Bahnhof in Amstetten ist das wichtigste

Stadtentwicklungsprojekt in der gesamten Region. Eigentlich sollten dort längst die ersten

Gebäude stehen. Doch aus dem 2021 erstmals angekündigten Baubeginn wurde bis heute

nichts. Die SPÖ sieht die Stadtregierung in der Pflicht und fordert mehr Tempo beim

Entwicklungsprojekt. Ansonsten wird hier eine Jahrhundertchance vergeben.


“Außer großen Ankündigungen hat die Stadtregierung beim Quartier A noch nicht viel

vorzuweisen. Obwohl es sich um eine Jahrhundertchance für Amstetten handelt, scheint das

Projekt für die Verantwortlichen nicht wichtig zu sein. Anders kann ich mir nicht erklären, dass der

Baustart immer wieder nach hinten verschoben wird und außer der Bestellung eines

Geschäftsführers nicht viel passiert ist”, ärgert sich Baustadtrat Bernhard Wagner. Für ihn werden

die Planungen und verschobenen Baustarts immer mehr zu einer unendlichen Geschichte, die ein

erfolgreiches und wichtiges Projekt gefährden. “Bürgermeister Haberhauer und seine

Rathauskoalition haben bisher nicht viel geliefert. Anfang 2021 hat die ÖVP erklärt, dass der

Spatenstich 2022 stattfinden soll. 2022 hieß es dann, dass im Frühjahr 2023 zumindest mit dem

Bau des Ecocenters begonnen werden soll. Jetzt haben wir fast Mitte 2024 und noch immer sind

kein Bagger in Sicht, von fertigen Projekten ganz zu schweigen. Im Gegenteil, denn jetzt tun sich

immer mehr Unklarheiten und Probleme auf”, schildert Wagner. So deute sich etwa seit längerem

an, dass ein wichtiger Projektpartner am Absprung ist und woanders investieren wird.


Riegler: “Quartier A ist von historischer Bedeutung für die Stadt.”


Vizebürgermeister Mag. Gerhard Riegler unterstreicht die Wichtigkeit einer erfolgreichen

Gebietsentwicklung nahe dem Bahnhof. Um ein Leuchtturmprojekt für die gesamte Region

umzusetzen, brauche es echte Visionen und Tatkraft statt großer Ankündigungen in den Medien.

“Das Quartier A ist von historischer Bedeutung für die Stadt. Was hier entsteht, wird Amstetten für

die nächsten Jahrzehnte maßgeblich prägen. Deswegen ist es so wichtig, dass das Areal rund um

den Bahnhof nachhaltig und sozial ausgewogen geplant wird und ihm zeitnah Leben eingehaucht

wird”, führt Riegler aus.


Zur Entwicklung des Quartier A wurde in den vergangenen Jahren ein städtebaulicher Vertrag

entwickelt, der regeln soll, wie sich das Projekt entwickelt. Dieser könne mittlerweile bereits

überholt sein, befürchtet der Vizebürgermeister. “In mehreren Gesprächen mit potentiellen

Projektpartnern wurde mir gesagt, dass man die Pläne noch einmal massiv überdenken muss”, so

Riegler, der konkrete Vorstellungen für die Zukunft des Quartier A hat. “Uns ist wichtig, dass viele

Menschen von diesem Stadtentwicklungsprojekt profitieren. Neben erschwinglichen und

hochwertigen Wohnungen sollen auch Bildungsangebote Raum bekommen. Das Quartier A muss

zu einem lebendigen Ort werden, an dem sich die Menschen gerne aufhalten. Damit sollte jetzt

endlich begonnen werden.”